Wie jedes Jahr fand auch heuer wieder Ende November der Frankfurter Fortbildungskurs für Refraktive Chirurgie statt. Die 16. Ausgabe dieser bereits renommierten Fortbildungsreihe setzte der Direktor der Universitätsaugenklinik und derzeitige Präsident der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, Univ.-Prof. Dr. Thomas Kohnen, unter das Motto „Refraktive Chirurgie im Wandel der Zeit“. Damit sollte der rasanten Entwicklung der operativen Methoden zur Korrektur von Brechungsfehlern des menschlichen Auges Rechnung getragen werden.
Über 140 interessierte Kursteilnehmer nutzten am Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt die Gelegenheit, sich auf den neuesten Stand hinsichtlich Hornhautlaserbehandlungen, Intraokularlinsenchirurgie und Therapiemöglichkeiten der Altersichtigkeit zu bringen. Durch das didaktisch gegliederte Programm konnte auf alle Aspekte der refraktiven Behandlungen eingegangen werden. Gemäß dem Motto der Veranstaltung präsentierten die traditionell hochkarätigen Vortragenden sowohl die Grundlagen als auch die Entwicklungen und Ergebnisse der letzten Jahre in der refraktiven Chirurgie. In der Sitzung zur refraktiven Hornhautchirurgie wurden die etablierten Verfahren wie Oberflächenbehandlungen und Femto-LASIK den neueren Methoden wie SMILE erörtert und deren jeweilige Vor- und Nachteile diskutiert. Als Alternative zu diesen Hornhautbehandlungen, vor allem zur Korrektur von hohen Fehlsichtigkeiten, wurden Techniken und Ergebnisse nach Implantation von phaken Intraokularlinsen präsentiert. Des Weiteren wurde über Corneal Crosslinking zur Stabilisierung der Hornhaut bei Keratokonus berichtet. Spannende Programmpunkte stellten auch die Vorträge über die im Rahmen der Kataraktoperation eingesetzten Intraokularlinsen dar. Studien zeigten, dass sich nach Implantation von modernen Multifokallinsen sehr gute optische Ergebnisse in mehreren Entfernungsbereichen erreichen lassen. Auch verschiedene Techniken zur Korrektur einer Hornhautverkrümmung wurden besprochen. Dabei zeigten sich vor allem mit torischen Linsen sehr präzise und gut vorhersagbare Ergebnisse.
Als letzter Programmpunkt fand heuer erstmalig eine Video-Session zum Thema „Komplikationsmanagement – Was löse ich wie am besten?“ statt. Unter der Moderation von Univ.-Prof. Kohnen wurden spannende Fälle interaktiv durch die anwesenden Experten und das Publikum diskutiert und anschließend Lösungen präsentiert.
Die Vorträge wurden von einer umfangreichen Industrieausstellung umrahmt, in der man aus erster Hand interessante Informationen zu neu entwickelten Produkten erhalten konnte. Am Buffet bot sich auch die Möglichkeit, bei Kaffee und Kuchen das direkte Gespräch mit den internationalen Experten zu suchen. Als weitere Neuerung in diesem Jahr wurde ein eigener Fortbildungskurs für nicht-ärztliches Personal angeboten. Dabei wurden die Grundlagen der refraktiven Chirurgie vermittelt und schwerpunktmäßig auf Voruntersuchungen und Patienteninformation eingegangen. Aufgrund der äußerst positiven Rückmeldungen der Teilnehmer dieser neuen Veranstaltung wird dieser Kurs auch im nächsten Jahr wieder angeboten werden und soll sich zu einem fixen Bestandteil des FFRC entwickeln. Insgesamt präsentierte sich der 16. FFRC wieder als äußerst hochwertige und lehrreiche Veranstaltung. In einer sehr innovativen Phase der refraktiven Chirurgie wurde den Teilnehmern der „State-of-the-art“ dieser spannenden Disziplin vermittelt. Wir freuen uns schon auf den nächsten Kurs am 25.11.2017!